Mit Stolz und Begeisterung spielen die sieben Musikanten des »Brabanter Volksorchesters« die überlieferte Volksmusik ihrer belgischen Heimat. Bei Tanzbällen und Konzerten kommen neben dem Dudelsack viele weitere Volksmusikinstrumente zum Einsatz, wie z. B. die Hummel, eine traditionelle Form der Zither.

Der renommierte Musikwissenschaftler und die Musiktherapeutin bringen den sonoren Klang der Sackpfeife und die harmonische
Rhythmik des diatonischen Akkordeons zusammen. Das besondere Repertoire des Duos besteht aus vielen Eigenkompositionen, die von der traditionellen und zeitgenössischen Volksmusik inspiriert sind.

Das Ensemble unter der Leitung von Tomás Spurny präsentiert ein großes Repertoire von Liedern und Tänzen aus Böhmen. Im Zusammenspiel von böhmischem Dudelsack mit Geigen, Klarinetten und Kontrabass entsteht der charakteristische Klang einer »malá selská muzika«, einer »kleinen Dorfmusik«.

Das Quartett um Gilbert Hervieux und Dominique Mahé spielt die traditionelle Volksmusik der südlichen Bretagne in der Besetzung Biniou und Veuze (Sackpfeifen), Bombarde (Schalmei), Akkordeon und Klarinette.

Wenn im Gebirgsdorf Gela Anfang August das jährliche Tanz- und Dudelsack-Festival ansteht, pilgern 12.000 Menschen in das kleine Hundert-Seelen-Dorf. Und es gehört zum Stolz der Bevölkerung, dass ihre einheimischen Gajda-Spieler vom Ensemble Manol Radichev dabei meist die Besten sind.

Die Gaita gehört in Galicien bis heute zu den wichtigsten Volksmusikinstrumenten. In der Vielfalt der heimischen Dudelsackmusikszene hat es sich die Gruppe Xistra de Coruxo zur Aufgabe gemacht, die traditionelle Wurzeln der Gaita-Musik wiederzuentdecken und erlebbar zu machen. Im Zusammenklang mit Schlaginstrumenten, Flöten, Akkordeon und Klarinette präsentieren sie die muntere, urwüchsige Musik ihres Landstrichs.

Die fünf begnadeten Sänger und Musikanten des Ensembles Urmuli lassen die Volksmusik Georgiens lebendig werden. Zu ihren wunderschönen mehrstimmigen Gesängen, begleitet von traditionellen Saiteninstrumente, präsentieren sie die zwei alten, fast schon in Vergessenheit geratenen Formen des heimischen Dudelsacks, Chiboni und Gudastviri.

Piero Ricci spielt den alten Dudelsack der Hirten, die Zampogna, der bis heute im Weihnachtsbrauchtum Mittel- und Süditaliens
eine wichtige Rolle spielt. Ricci und seine Musikanten aus der Stadt Molise, südlich von Rom, haben das Repertoire der Zampogna allerdings aktualisiert und präsentieren das Instrument im Wechselspiel mit verschiedenen anderen Instrumenten.

Leo Rickard, ein Virtuose auf dem irischen Dudelsack (Uilleann Pipes), kann auf eine rege Konzerttätigkeit zurückblicken, bei der er mit vielen bekannten Dudelsackspielern und -bands zusammenarbeitete. Der Kontakt zu ihm kam über den Instrumentenbauer Andreas Rogge aus Tübingen zustande, der auch im Haus der Volkskunst in Balingen-Dürrwangen Baukurse für Dudelsäcke anbietet.

Im Zusammenspiel der Xeremia, der mallorquinischen Sackpfeife, mit Einhandflöten und Trommeln entwickelt sich ein heller, mitreißender Klang, den die Xeremiers de Sóller aus dem Tramuntana Gebirge im Norden der Insel perfekt darbieten.

Dudelsack und Drehleier haben in der österreichischen Musik eine lange Tradition. In den Notenhandschriften des 18. und 19. Jahrhunderts befinden sich zahlreiche Melodien mit Borduncharakter. Die Steyrische Bordunmusik, gegründet 1988 von Sepp Pichler, schöpft ihr Repertoire aus diesen Quellen und macht sie wieder hör- und erlebbar.

Przemek Ficek (Dudelsack) und Marcin Blachura (Violine) spielen die traditionelle Musik der Beskiden. Diese Gebirgszüge der Karpaten liegen ganz im Südosten Polens. Neben ihrer Konzerttätigkeit unterrichten der Architekt und der Geograph Kinder und Jugendliche im Dudelsack-und Geigenspiel und befassen sich mit dem Bau von alten Volksinstrumenten.

Razvan Rosu, studierter Ethno- und Anthropologe, spielt Hirtenflöte, Hirtenhorn, Sackpfeife und die »Doba« (Trommel). Sein archaisch geprägtes Repertoire stammt aus dem so genannten Motzenland in den Westkarpaten (siebenbürgisches Erzgebirge). Alles, was er spielt, hat er von seinen Verwandten erlernt, die das musikalische Erbe von Generation zu Generation weitergegeben haben.

Das Ensemble SKM ist ein experimentelles Projekt von Musikern, die alte russische Bauernmusik erforschen und darbieten. Sie suchen nach der Existenz traditioneller Musik im großstädtischen Raum und beleben alte Volksinstrumente, wie z. B. Sackpfeife (Wolynka, Duda), Balalaika und Flügelzither (Gusli).

Der Kulturverein »Launeddas di Villaputzu« steht in einer ungebrochenen Tradition von Launeddas-Spielern, deren Dynastie bereits um das Jahr 1800 in der Kleinstadt Villaputzu im Südosten Sardiniens begründet wurde. Neben seiner Konzerttätigkeit befasst sich der Verein mit der Erforschung von historischer Musik, um das Spiel der alten sardischen Virtuosen wiederzubeleben.

Die Gruppe um Patrik Dahlin spielt traditionelle schwedische Volksmusik und setzt dazu die schwedische Sackpfeife (säckpipa), die Schlüsselfiedel (Nyckelharpa), die Mandola und verschiedene Schlaginstrumente ein.

Den drei Musikern aus dem Tessin ist es wichtig, traditionelle Musik weiterzuentwickeln, was sie mit der ungewöhnlichen Verbindung von italienischer Zampogna, Ciaramella (Schalmei) und Schweizer Alphorn eindrucksvoll unter Beweis stellen. Doch auch typisch tessinische Sackpfeifen wie die Piva gehören zum Instrumentarium der Gruppe.

Lubomir Tatarka kommt aus dem Herzen der Slowakei und entstammt einer Familie mit langer musikalischer Tradition. Er ist ein Multi-Instrumentalist, baut und spielt zahlreiche traditionelle Hirteninstrumente, darunter verschiedene Dudelsäcke.

Das westslawische Volk der Sorben, das sich im 6. und 7. Jahrhundert zwischen Ostsee und den späteren deutschen Mittelgebirgen angesiedelt hat, konnte sich bis heute seine Sprache, Kultur und Tradition bewahren. Der Ethnograph Tomasz Nawka aus Bautzen spielt auf den drei bekannten sorbischen Dudelsäcken kozol-Bock, mechwa und mechawka, die seit jeher in der Lausitz erklingen.

Der Tulum (türkisch »Ziegenhautsack«) ist eine Sackpfeife mit zwei gleich großen, miteinander verbundenen Spielpfeifen ohne Bordun, der in der Volksmusik im Nordosten der Türkei gespielt wird. Das Ensemble aus der Gegend um Trabzon an der türkischen Schwarzmeerküste präsentiert diese archaischen Instrumente.

Das »Duo Bojaz – Egerländer Bauernmusik« mit Gerhard und Andrea Ehrlich aus Stuttgart hat sich zur Aufgabe gemacht, die Tradition der Egerländer Wandermusikanten zu pflegen. Mit Harfe, Dudelsack und Klarinette interpretieren sie die überlieferte Tanzbodenmusik des Egerlands.

Die 1978 im damaligen Ost-Berlin gegründete Gruppe Windbeutel versteht sich definitiv als »nicht traditionelles« Dudelsackensemble, das in einem eher neuzeitlichen Verständnis stets darauf aus war, sowohl alte und neue Musikinstrumente, als auch alte und neue Lieder und Tänze aus aller Welt zu verbinden.

Die Musikanten der Volkstanzgruppe Frommern, Gastgeber des Festivals, spielen die überlieferte Volksmusik ihrer schwäbischen Heimat. Mit Schäferpfeife, Schalmei, Böhmischem Bock und Hümmelchen setzen sie dazu verschiedene Borduninstrumente ein, die im Südwesten Deutschlands belegt sind. Ein Anliegen der Gruppe ist es, nach alten Vorbildern möglichst authentische Besetzungen zusammenzustellen und ein dazu passendes Repertoire zu erarbeiten.

Während verschiedener Baukurse für Böhmischen Bock und Hirtenhorn im Haus der Volkskunst kamen jüngst einige Jugendliche mit diesen alten Volksinstrumenten in Kontakt. Aus diesem Umfeld heraus und Dank der Nachwuchsarbeit der Volkstanzgruppe Frommern hat sich mittlerweile eine neue Jugendmusikgruppe etabliert. Sie spielt in der Besetzung Böhmischer Bock, Hirtenhorn und Akkordeon und hat sich bereits ein großes Repertoire erarbeitet.

Soll das Dudelsackspiel nicht nur ein Strohfeuer bleiben, muss man etwas für den Nachwuchs tun. Im musischen Bildungszentrum des Schwäbischen Albvereins, dem Haus der Volkskunst in Balingen-Dürrwangen, gibt es daher auch Dudelsackkurse, die interessierten Jugendlichen offenstehen. Eine Gruppe von Dudelsackspielern wird am Festival zeigen, was sie gelernt hat.